Hat Ihr Land es auf diese Liste geschafft?
Das Wachstum bei E‑Fahrzeugen ist ein Grund zum Feiern. Dieses Wachstum ist nicht denkbar ohne die Länder, in denen die E‑Fahrzeuge fahren. Ein E‑Fahrzeug ist nur ein sehr großer (und teurer) Klotz am Bein, wenn es keine zuverlässige Ladeinfrastruktur gibt. Dies bedeutet ein gewaltiges und kostspieliges Unterfangen für jedes Land, das sich den üblichen Schwierigkeiten stellen muss, wie der Expansion in ländliche Gebiete. Die Länder müssen nicht nur diese Netzinfrastruktur aufbauen, sondern auch eine ausreichende Netzkapazität sicherstellen, um den erheblichen Anstieg des Stromverbrauchs zu bewältigen. Die meisten Länder bauen zwar ihr Netz aktiv aus, aber einige haben einen deutlichen Vorsprung in diesem Bereich. Hier sind 11 Beispiele von Ländern, die es weit nach vorne geschafft haben:
Norwegen
Norwegen ist nicht nur das Land mit dem höchsten Marktanteil weltweit (80 % der Neuwagen sind E‑Fahrzeuge), sondern das Land verfügt auch über die meisten Ladestationen pro Kopf der Bevölkerung. Seit 2023 gibt es landesweit über 34.000 Ladepunkte, und bis 2030 sollen es 500.000 sein. Norwegen hat sich dafür entschieden, dem Schnellladen Vorrang einzuräumen. Ziel ist es, alle 50 Kilometer (31 Meilen) an den Hauptstraßen mindestens ein Schnellladegerät aufzustellen. Norwegen bietet großzügige Steuererleichterungen, Mautbefreiungen und reduzierte Parkgebühren für Besitzer von E‑Fahrzeugen. Das senkt die Gesamtbetriebskosten erheblich.
Die Niederlande
In den Niederlanden gibt es die weltweit höchste Dichte an öffentlichen Ladestationen. Hier kommt eine Ladestation auf fünf E‑Fahrzeuge. Bis 2030 sollen 1,8 Millionen öffentliche und private Ladestationen für E‑Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Die Niederlande bieten eine Vielzahl von Ladeoptionen an, darunter langsame, schnelle und ultraschnelle Ladegeräte. Die Regierung subventioniert erfreulicherweise einen Teil des Kaufs neuer E‑Fahrzeuge. Außerdem wird die Installation neuer Ladestationen über verschiedene Maßnahmen gefördert.
China
Mit über 7,2 Millionen Ladestationen (Stand: August 2023) verfügt China über ein umfangreiches Ladeinfrastrukturnetz. Bei den öffentlichen Ladestationen ist China mit rund 2,2 Millionen Stationen und einer hohen Anzahl von mehr als 760.000 Schnellladegeräten deutlich führend. Dies ermöglicht kürzere Ladezeiten bei langen Fahrten. Und nicht zuletzt gibt es in China dank staatlicher Anreize mit rund 5 Millionen Einheiten auch immer mehr private Ladestationen.
Deutschland
Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte ist deutlich gestiegen und hat bis 2023 rund 97.000 erreicht. Die deutsche Regierung fördert die Elektromobilität aktiv mit finanziellen Anreizen für Käufer von E‑Fahrzeugen und ehrgeizigen Plänen für Investitionen in den Ausbau des Ladenetzes. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer höheren Anzahl von Schnellladestationen, um die Lade- und Wartezeiten zu verkürzen. Allerdings gibt es in Deutschland noch einiges zu tun, denn fast die Hälfte der deutschen Gemeinden hat noch keine einzige öffentliche Ladestation. Im Vergleich liegt die Relation von öffentlichen Ladestationen zu E‑Fahrzeugen in Deutschland unter dem weltweiten Durchschnitt.
Vereinigtes Königreich
Ende 2023 beurteilte die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs das Angebot an Ladestationen als nicht bedarfsdeckend, obwohl die Zahl der Ladepunkte seit 2015 stetig gestiegen war. Die Regierung verfolgt die Strategie, den Zugang zum Laden zu erleichtern. Dies ist dem Ziel geschuldet, den Verkauf von neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren bis 2030 zu beenden. Veranstaltungen wie EV Charging Infrastructure UK 2024 bringen Branchenführer zusammen, um neue Technologien und Lösungen zu diskutieren.
Schweden
Schweden ist ein echter Vorreiter bei der Infrastruktur für E‑Fahrzeuge, denn dort wurde die weltweit erste permanente Elektrostraße gebaut. Auf dieser zwei Kilometer langen Strecke sind Schienen in der Straße verlegt, um elektrische LKW und Busse während der Fahrt drahtlos aufzuladen. Das Land verfolgt das Ziel, bis 2035 ein 3.000 km (1.864 Meilen) langes Netz einzurichten. Dennoch mangelt es im ganzen Land an Ladestationen, und die schwedische Regierung hat ihre Subventionen für E‑Fahrzeuge auf die Förderung der Installation von Ladestationen verlagert.
USA
Auch die USA arbeiten am Ausbau ihrer derzeitigen Infrastruktur. Aktuell gibt es etwa 180.000 Stationen mit mehr als 530.000 Anschlussmöglichkeiten. Es handelt sich dabei jedoch überwiegend um Level-2-Ladegeräte für langsameres Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz. Allerdings wurden im Rahmen des Bipartisan Infrastructure Law 7,5 Milliarden Dollar für das Laden von E‑Fahrzeugen bewilligt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Aufbau eines landesweiten Netzes von Schnellladestationen. Diese sollen in einem Abstand von ca. 80 km (50 Meilen) entlang der Autobahnen eingerichtet werden.
Japan
Wie die USA und Schweden hat auch Japan noch Nachholbedarf bei der Ladeinfrastruktur, arbeitet aber daran. Die japanische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die derzeitige Anzahl an Ladestationen auf 300.000 zu verzehnfachen. Die aktuell geschätzte Anzahl von 30.000 Stationen entspricht etwa einer Ladestation pro 4.000 E‑Fahrzeugen.
Südkorea
Wie Norwegen verzeichnet auch Südkorea ein außerordentlich hohes Verhältnis von öffentlichen Ladestationen zu E‑Fahrzeugen. Im Jahr 2023 gab es 200.000 Ladegeräte für rund 357.000 Elektroautos. Das sind etwa 1,5 E‑Fahrzeuge pro Ladegerät! In neuen Gebäuden muss ein Teil der Parkplätze für Ladestationen reserviert werden, um den Bewohnern einen leichteren Zugang zu Ladestationen zu ermöglichen.
Frankreich
Frankreich verfügt mit über 110.000 öffentlichen Ladestationen über eines der größten Netze in Europa. Die französische Regierung investiert aktiv in den Ausbau und strebt 400.000 öffentliche Ladegeräte bis 2030 an. Die großen Anstrengungen der Bürger, Ladestationen zu Hause zu installieren, liegen jedoch über dem weltweiten Durchschnitt.
Kanada
Innerhalb von sechs Jahren hat sich die Zahl der öffentlichen Ladestationen in Kanada verdreifacht und betrug im Oktober 2023 über 26.500. Über Programme wie das Zero Emission Vehicle Infrastructure Program (ZEVIP) wird Geld für die Installation von Ladestationen bereitgestellt. Ziel dieser Programme ist es, bis 2029 eine Anzahl von 84.500 Ladegeräten zu installieren.
Dies sind nur 11 Beispiele von Ländern, die weiterhin in die Automotive-Zukunft investieren. Die Liste ist aber keineswegs vollständig. Regierungen auf der ganzen Welt prüfen aktiv die Optionen, die für sie und ihre Bürger am sinnvollsten sind. In 5 Jahren könnte diese Liste völlig anders aussehen…halten Sie sich auf dem Laufenden!
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