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24 Testtechniktrends für 2024

Künstliche Intelligenz, virtuelle Teststationen, Big Data und mehr...

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Damit sich Hightech-Produkte fortentwickeln können, müssen Entwickler und Hersteller alle die Dinge verinnerlichen und umsetzen, die die Welt voranbringen. Diese Mentalität darf dabei nicht bei ihren Produkten haltmachen, sondern muss auch die zugehörigen Prozesse einbeziehen. In diesem Sinne darf nie außer Acht gelassen werden, dass Tests jeden Schritt begleiten und sich mit dem Produkt weiterentwickeln müssen. Vor diesem Hintergrund finden Sie hier 24 Teststrategien/Methoden/Prozesse, die wir auf dem Weg ins neue Jahr nicht aus den Augen verlieren dürfen.

1) Künstliche Intelligenz (KI)

Sicherlich haben Sie schon davon gehört: KI ist eine nicht ganz unbedeutende neue Sache, die ein wenig das Interesse der Menschen weckt.

Aber machen wir uns nichts vor! KI ist dabei, die Welt im Alleingang zu verändern, und da bilden Tests keine Ausnahme. Richtig eingesetzt, kann KI die Analyse virtueller Testdaten automatisieren. Dies kann wiederum helfen, Muster, Anomalien und potenzielle Probleme zu erkennen. Darüber hinaus können Machine-Learning-Algorithmen angewendet werden, um Testprozesse zu optimieren und den Wartungsbedarf von Geräten vorherzusagen.

2) Testautomatisierung

Auch wenn der Trend zur Testautomatisierung nicht mehr ganz neu ist, so ist doch eine deutliche Ausweitung zu verzeichnen. Um in jeder der High-Tech-Branchen bestehen zu können, ist eine effiziente Automatisierung der Erstellung, Ausführung und Analyse von Testszenarios ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Üblicherweise werden zur mechanischen Automatisierung Roboter eingesetzt, um sich wiederholende und komplexe Tests durchzuführen und dadurch Fehler durch Menschen zu reduzieren. Im Endergebnis sorgt dies für höhere Effizienz, Präzision und Rentabilität.

3) Virtuelle Teststationen

Die Hersteller sind auf dem Weg, ihre Testsysteme in die virtuelle Welt zu überführen. Auf diese Weise können sie Skalierungsoptionen der IT-Technologie nutzen, um ihre Testprozesse zu modernisieren und zu optimieren. Bei virtuellen Testsystemen werden reale Testumgebungen und -bedingungen in einem digitalen oder virtuellen Raum nachgebildet. Hierzu werden Computersimulationen, digitale Zwillingstechnologie und weitere Virtualisierungsmethoden eingesetzt. Dies geht mit zahlreichen Vorteilen wie Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerung und optimierter Produktentwicklung einher.

4) Teststandardisierung

In vielen Großunternehmen, in denen in Abteilungssilos gearbeitet wird, mag die Teststandardisierung wie reines Wunschdenken erscheinen. Unabhängig davon, ob die Teams geografisch oder abteilungstechnisch getrennt sind, werden die Mitarbeiter erkennen, dass sich die unternehmensweite Standardisierung von Testgeräten und -prozessen schnell bezahlt macht. Mit geringem Schulungsaufwand können sich die Mitarbeiter – vor Ort oder remote – gegenseitig unterstützen. Und wenn alle Testvarianten dieselbe Software und dieselbe Kernfunktionalität nutzen, erfordert die Inbetriebnahme eines neuen Systems fast keine Schulung oder Einarbeitungszeit mehr.

5) IoT-Tests

Mit der stetig wachsenden Verbreitung von Smart Data und IoT-Geräten steigt der Bedarf an Tests ihrer Konnektivität, Sicherheit und Interoperabilität. Dies gilt sowohl für die Produkte selbst als auch für die Smart Factorys, in denen die Produkte entwickelt werden. Angesichts der zunehmenden Anzahl an 5G-Netzwerken muss unbedingt sichergestellt werden, dass die Geräte die Vorteile dieser Technologie voll ausschöpfen können.

6) Digitale Zwillinge

Digitale Zwillinge sind ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts von Industrie 4.0. Dabei handelt es sich, um äußerst detaillierte und dynamische virtuelle Darstellungen physischer Objekte, Systeme oder Prozesse. Die Darstellungen dienen dazu, ein physisches Objekt oder System bzw. einen Prozess in einer digitalen Umgebung nachzubilden, die reale Bedingungen simuliert. Die Prüfung digitaler Zwillinge ist notwendig, um ihre Genauigkeit und den Gesamterfolg von Projekten sicherzustellen.

7) Tests der Mensch-Maschine-Interaktion

KI bietet zwar viele Vorteile, besitzt aber auch eine Kehrseite. Bekanntlich geht große Stärke auch mit großer Verantwortung einher. Damit die Dinge nicht aus dem Ruder laufen, müssen die begleitenden Verfahren überwacht und validiert werden. Das Testen der Interaktion zwischen Mensch und Roboter und der Schnittstellen zwischen Mensch und KI sowie deren Sicherheit sind Aspekte, die KI-Implementierer berücksichtigen müssen.

8) KI-Ethik-Tests

Einer der größten Vorteile der KI-Technologie besteht darin, dass Entscheidungen allein auf Grundlage von Daten getroffen werden. Der Wegfall der menschlichen Subjektivität ist für Tests insgesamt ein wesentlicher Pluspunkt. Hierfür müssen KI-Systeme jedoch auf ethische Bedenken geprüft werden. Diejenigen, die das Tool implementieren, überwachen die KI-Prozesse zur Entscheidungsfindung auf Voreingenommenheit und Fairness.

9) Automatisierte Sichtprüfung

Die Technologie, die sich hinter der automatischen Sichtprüfung verbirgt, wird von Jahr zu Jahr besser. Das hat Hunderte von Unternehmen dazu veranlasst, ihre manuellen Prozesse zu überdenken. Insbesondere die Medizinbranche hat die Vorteile des Tools für sich entdeckt. Für viele ist allein die Geschwindigkeit der maschinellen Bildverarbeitung Anreiz genug, um den Wechsel zu vollziehen. In den Biowissenschaften spielt das Volumen häufig eine untergeordnete Rolle, aber die unglaubliche Genauigkeit der Ergebnisse ist unbezahlbar. Beides sind unmittelbare Ergebnisse der Einführung automatisierter Sichtprüfungen.

10) Ausschöpfen des Potenzials von Big Data

Mithilfe von Big-Data-Technologien können Daten gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden, um handlungsrelevante Einblicke zu gewinnen. Es gibt zwei wichtige Ansätze, über die sich Big Data auf die Entwicklung und Fertigung von Produkten auswirken können. Anhand von historischen Daten sowie von Echtzeitdaten können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, um ihre Produkte kontinuierlich zu verbessern. Außerdem können sie dieselben Daten nutzen, um den Zustand der Fertigungsanlagen zu analysieren und Wartungsmaßnahmen vorausschauend zu planen.

11) Testen von Edge-Geräten

Bei Edge-Geräten handelt es sich um EDV-Geräte, die an der Peripherie („Edge“) eines Netzwerks angeordnet sind. Dadurch befinden sie sich näher an der Quelle der Daten. Sie dienen dazu, Daten lokal zu sammeln, zu verarbeiten und zu übertragen, ohne die Daten an ein zentrales Rechenzentrum oder einen Cloud-Server zu senden. Das Testen an der Peripherie von Netzwerken, an der die Daten generiert werden, gewinnt an Bedeutung, da immer mehr Verarbeitungsschritte an der Peripherie erfolgen.

12) Übergang zu Modularität

Immer mehr Unternehmen überdenken ihre Testausstattung und investieren verstärkt in kleinere, modulare Komponenten. Dies gilt sowohl für die Hardware als auch für die Software. Durch austauschbare Komponenten werden Ihre Testgeräte im Grunde genommen zu Wandlungskünstlern. Die gemeinsame Nutzung von Geräten durch verschiedene Abteilungen und Produkte vereinfacht die Abläufe in allen Bereichen. Und ein weiterer Bonus: Modulare Testsequenzen vereinfachen auch die Fehlersuche (Debugging) und ersparen Programmierern stundenlange frustrierende Suchen.

13) Nachhaltigkeitstests

Angesichts des Klimawandels müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um der Situation gerecht zu werden. Es steht mehr und mehr außer Frage, dass Produkte auf ihre Umweltauswirkungen und die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards getestet werden müssen.

14) Kontinuierliche Tests

Bei kontinuierlichen Tests handelt es sich um ein Verfahren zum Entwickeln und Testen von Software, das den gesamten Software-Entwicklungszyklus (SDLC – Software Development Lifecycle) durchzieht. Ziel ist es, sowohl den Entwicklungs- als auch den Qualitätssicherungsteams schnelles und kontinuierliches Feedback zu geben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Tests mit der kontinuierlichen Bereitstellung von Software Schritt halten. Wenn kontinuierliche Tests in den Entwicklungsprozess integriert werden, sorgt dies für schnelleres Feedback und eine höhere Qualität der Software.

15) Universelle Teststationen

Universelle Testausstattung oder Ausstattung mit gemeinsamem Funktionskern ermöglicht es Unternehmen, ihre kostspielige Testausstattung wiederzuverwenden. So lässt sich die Ausstattung für unterschiedliche Produkte oder unterschiedliche Phasen im Produktlebenszyklus nutzen. Außerdem gestattet dies, eine schnelle Skalierung der Testausstattung. Auf diese Weise bereitet es auch keine Probleme, wenn der Fertigungsbedarf für ein Produkt steigt oder sinkt. Führen Sie die Ausstattung einfach einer anderen Nutzung zu!

16) Design for Test (DFT)

High-Tech-Produkte werden immer komplexer, und die OEMs müssen sich einem zunehmenden Wettbewerb stellen. In dieser Situation bietet die DFT-Phase einen enormen Mehrwert im Produktentwicklungsprozess. Sie gestattet es Produktentwicklern, bestimmte Funktionen wie intelligente Chips, Messfunktionen und Diagnoseroutinen in ihre Produktdesigns zu integrieren. Diese Komponenten erleichtern es, alle Funktionen automatisiert zu testen, wertvolle Daten für die Analyse und die Fehlersuche zu generieren und den Produktentwicklungszyklus zu beschleunigen.

17) Penetrationstests

Bei Penetrationstests wird versucht, bestimmte Schwachstellen auf kontrollierte Weise zu beheben. Dabei werden verschiedene Szenarien simuliert, z. B. das Eindringen in ein Netzwerk, Angriffe auf Webanwendungen, Social Engineering und physische Sicherheitsverletzungen, um die Sicherheitslage eines bestimmten Zielobjekts zu bewerten. Diese Tests müssen mindestens einmal jährlich durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die ergriffenen Maßnahmen auch weiterhin wirksam sind.

18) Cybersecurity-Tests

Im Gegensatz zu Penetrationstests sind Cybersecurity-Tests breiter angelegt und sie können mehrere Beurteilungsmethoden umfassen. Sie umfassen Schwachstellen-Scans, Sicherheitsbewertungen, Risikoanalysen, Konformitätsprüfungen und Sicherheitsüberwachung. Sie messen das Vorhandensein von Schwachstellen, die Effizienz des Sicherheitssystems und die allgemeine Sicherheitsstrategie. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe sind Cybersecurity-Tests für alle Produkte und Systeme unerlässlich und sie müssen frühzeitig und regelmäßig durchgeführt werden.

19) Umgebungstests

Produkte werden auf ihre Leistung unter extremen Umgebungsbedingungen in Bezug auf Temperatur, Feuchtigkeit und Vibration getestet. Bei Automotive-Tests ist es beispielsweise üblich, die Leistung bei Temperaturen von -40 °C bis +80 °C zu prüfen.

20) Aktive Ausrichtung

Bei vielen Fertigungsprozessen sind die 2D- und 3D-Ausrichtung und -Positionierung von Komponenten entscheidend dafür, dass ein Produkt ordnungsgemäß funktioniert und eine optimale Leistung erbringt. Lösungen für die automatisierte aktive Ausrichtung sorgen für eine schnelle und präzise Montage von Produkten wie Kameramodulen, Tintenstrahl-Druckköpfen, µ-Anzeigen, chipbasierten Sensoren, HID-Lampen und anderen High-End-Produkten.

21) Inline-Systeme

In Anbetracht der zunehmenden Automatisierung von Aufgaben werden Inline-Systeme entwickelt, die die Bediener tatsächlich entlasten. Inline-Lösungen können mit nur wenigen Einschränkungen ein breites Spektrum komplexer elektronischer und industrieller Produkte sowie Verbraucherprodukte abdecken. Die gebündelte Kompetenz in Bezug auf integrierte Tests, Messungen, Bildverarbeitung (Vision) und Automatisierung bringt eindrucksvolle Vorteile mit sich.

22) Konformitätstests

In Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Industriegüter und Biowissenschaften kann die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften ein massives Hindernis für die Markteinführung eines Produkts darstellen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine gute Sache, aber es erschwert die Produktentwicklung. Wenn die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften getestet wird, hilft dies, mit den sich weiterentwickelnden Vorschriften Schritt zu halten und sicherzustellen, dass die Produkte alle erforderlichen Standards erfüllen.

23) BPO (Business Process Outsourcing)

Das Outsourcing oder Auslagern von Tests bietet eine lange Liste an Vorteilen. Im Wesentlichen gewinnt man damit über Nacht ein ganzes Testteam. Die Breite des Erfahrungszuwachses, der damit einhergeht, ist geradezu überwältigend. Es ermöglicht den Herstellern, sich voll und ganz auf ihre eigenen Produkte zu konzentrieren. Heutzutage machen Unternehmen mit BPO den nächsten Schritt vorwärts. Mit dem richtigen BPO-Partner ist das Testen nicht mehr wie früher eine lästige Bürde. Vertrauen und offene Kommunikation schaffen hierfür die Basis.

24) Frühzeitige Tests

Um Tests einfacher zu implementieren und die Produktfreigabe wirklich zu beschleunigen, befassen sich immer mehr Unternehmen bereits zu Beginn der Entwurfsphase mit dem Thema Test. Sich ausschließlich auf das Produkt und dessen Funktionen zu konzentrieren und Tests als nachträglichen Gedanken zu behandeln, ist ein teurer Fehler. Den Testprozess parallel zum Produktdesign zu konzipieren, kostet weit weniger und erspart unzählige Nacharbeiten.

Die sich ständig weiterentwickelnde Test-Engineering-Landschaft spiegelt sich in diesen Trends wider, die von der Technologie und dem Bedarf an hochwertigen, zuverlässigen Produkten in jeder Branche gefördert werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Ansprüchen der Verbraucher gerecht zu werden, ist es dabei unerlässlich, sich ständig an neue Trends anzupassen.

🍾✨ Frohes neues Jahr 2024!

Wenn Sie Fragen zur Optimierung Ihrer Teststrategie haben wenden Sie sich gerne an Averna.

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